Haus und Huhn

Schöne Weihnachtszeit

In diesem Jahr ist alles anders und auch die Weihnachtszeit wird von Corona nicht verschont. Auf den gemütlichen Bummel über den Weihnachtsmarkt müssen wir ebenso verzichten wie auf gesellige Weihnachtsfeiern im Restaurant. Aber wer das seine größten Sorgen nennt, der kann sich in diesen Tagen wirklich glücklich schätzen.

Viel schwieriger ist es, wenn man durch die Krise seinen Job verloren hat oder wenn man alte oder kranke Angehörige hat, da überlegt man es sich dieses Jahr dreimal, ob man ihnen wohl mehr schadet, wenn man sie besucht oder wenn man auf Besuche verzichtet.

Umso wichtiger ist es, dass wir es uns zuhause so gemütlich wie möglich machen, damit es trotz Corona eine schöne Weihnachtszeit werden kann. Glücklicherweise braucht es dafür oft nicht viel. Weihnachtsstimmung lässt sich schon mit ein wenig Licht oder Plätzchenduft zaubern. Was genau uns in dieser Zeit des Jahres glücklich macht, wollen wir euch in diesem Beitrag zeigen. Reich bebildert stellen wir euch unseren Adventskranz vor, ein bisschen Deko, ein paar Leckereien und ein wenig Selbstgemachtes.

1. Der Adventskranz

Wichtigstes Symbol für das Warten auf Weihnachten ist wohl der Adventskranz. Ich mag ihn am liebsten mit frischem Tannengrün. Da wir ein paar richtig große Tannen im Garten haben, brauchen wir keinen fertigen Kranz zu kaufen, sondern können ihn mit wenig Aufwand selber binden. Frisch aus dem Garten duften die Zweige nach Harz und unsere tatsächlich auch ein bisschen nach Zitrone. Hmmm 🙂

Als Basis nehme ich einen Strohkranz aus dem Blumenladen, um den ich die Tannenzweige mit etwas Draht binde. Dann piekse ich kleine Teelichthalter aus Metall hinein.

Meine Mutter hatte früher immer so eine Halterung aus Holz, an die man den Kranz binden kann. Leider gibt es das Gestell nicht mehr, ich habe aber im Internet einen sehr würdigen Nachfolger gefunden. Mit Hilfe einer Wasserwaage richte ich alles aus und fertig. Elegant, oder? 🙂

2. Frisch gebackene Nussecken

Meine Nussecken bestehen aus einem einfachen Basisteig, darauf kommt eine dünne Schicht Aprikosenmarmelade und dann eine Mischung aus Nüssen, Zucker und zerlassener Butter.

Zutaten für den Teig:
300g Mehl
1 Päckchen Backpulver
130g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
130g Butter
2 Eier

Die Zutaten werden alle miteinander verknetet. Der so entstandene Teig wird auf einem Backblech ausgebreitet und anschließend dünn mit einer Schicht Aprikosenmarmelade bestrichen. Ich nehme dafür gern Marmelade ohne Stückchen.

Der Belag besteht aus:
200g Butter
200g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
200g gehackten Nüssen
200g gemahlenen Nüssen
ggf. etwas Wasser

Butter und (Vanille)Zucker werden in einem Topf zum Schmelzen gebracht. Dann kommen die Nüsse dazu und ggf. etwas Wasser. Anschließend wird das Ganze im Ofen bei 180 Grad (Umluft) für 30 Minuten gebacken. Nach etwa 15 Minuten Backzeit decke ich das Blech ab, damit der Belag nicht zu dunkel wird.

Noch warm schneide ich den Teig nach dem Backen in der Breite viermal ein und im rechten Winkel dazu dreimal. So entstehen 20 Rechtecke, die dann diagonal noch einmal in Dreiecke unterteilt werden. Damit die Nussecken nicht durchbrechen, müssen sie abkühlen, ehe man sie vom Blech heben kann.

Die 40 abgekühlten Nussecken tunke ich in geschmolzene Kuvertüre. Ich nehme gern zur Hälfte Vollmilch und zur anderen Hälfte Zartbitterschokolade. Jetzt nur noch abkühlen lassen und genießen!

3. Duftende Kekse

Ebenfalls aus der Kategorie Weihnachtsgebäck sind die selbst gebackenen Kekse. Bei uns wird es immer ein einfacher Mürbeteig zum Ausstechen, nach Gefühl noch mit Nussmehl, Kakao oder Gewürzen. Es braucht ja wirklich nicht viel, um Weihnachtsstimmung ins Haus zu zaubern. Im Grunde geht es uns vielmehr ums Backen und den Duft als darum, wie wild Kekse zu essen. 🙂 






4. Bratäpfel

Zusätzlich für weihnachtliche Düfte sorgen Bratäpfel. Dennis mag die zwar gar nicht, aber ich liebe Bratäpfel! Am liebsten nehme ich einen großen, recht säuerlichen Apfel mit fester Schale (z.B. einen Boskoop), höhle ihn aus und fülle ihn mit Himbeermarmelade, Mandelstückchen und etwas Amaretto. Dann noch einen Klecks Schlagsahne dazu. Hmmmmm 🙂

5. Wohlig wärmender Glühwein

Ehrlich gesagt trinke ich auf dem Weihnachtsmarkt fast nie Glühwein. Was man da oft vorgesetzt bekommt, hat kaum die Bezeichnung Wein verdient. Selbst gemacht hat man eine viel bessere Kontrolle über die Qualität des Weins und der Gewürze. Ich nutze für Glühwein einen mittelpreisigen, halbtrockenen Bio-Rotwein. Zuvor setze ich einen Sud mit wenig Wasser, einer Zimtstange, etlichen Nelken und etwas Ingwer an. Das Ganze koche ich kurz auf und gebe dann den Wein hinzu – und je nach Laune etwas Kandiszucker. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich bin Friesin, da landen schonmal Kluntje im Glühwein. 😀

6. Schnell gemachte Weihnachtswichtel

Jaa, es geht nicht nur ums Essen und Trinken, jetzt kommt noch ein kleiner Deko-Tipp: ganz einfache, selbst gemachte Weihnachtswichtel!

Ich habe diese hier mal mit einer 5. Schulklasse gemacht. Die SchülerInnen waren etwa zehn Jahre alt, es ist also wirklich kinderleicht!

Man braucht:

getrocknetes Holz (die Sorte ist egal, man nimmt einfach das, was man grad von irgend jemandem bekommen kann)
eine Säge
etwas Sandpapier
Acrylfarbe in weiß, schwarz und rot
einen mittelgroßen und einen kleinen Pinsel
evtl. etwas Klarlack

Zunächst sägt man den großen Ast an einer Seite schräg zu und glättet Oberfläche und Kanten mit etwas Sandpapier.
Dann zeichnet man mit Bleistift ein Gesicht vor. Wenn es misslingt, kann man einfach mit dem Sandpapier korrigieren.
Als erstes malt man den Bart, das Augenweiß und den Mützenbommel mit weißer Farbe an, danach alle roten Elemente und am Schluss werden mit Schwarz die Details ergänzt.
Wenn man möchte, kann man sein Werk noch mit Klarlack fixieren. Positioniert man seine Figuren aber im Haus, ist das nicht nötig.
Wem Weihnachtsmänner allein zu langweilig sind, der kann natürlich auch noch Rentiere oder das Christkind ergänzen. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!

7. Kleine Tonhäuschen

Natürlich haben wir auch alle mögliche gekaufte Weihnachtsdekoration, wobei uns für ein wohliges Gefühl vor allem natürliche Materialien wichtig sind. Und Beleuchtung mögen wir eher dezent, wild buntes Geflacker ist nicht so nach unserem Geschmack. Aber das kann ja jeder halten, wie er es mag.
Von allen gekauften Dekorationsartikeln möchten wir euch nur eine Sache vorstellen, weil sie für uns mit einem kleinen Ritual verbunden ist, das ich vor vielen Jahren mit meiner Mutter begonnen und nach ihrem Tod mit meinem Mann weitergeführt habe:
In Bremen gibt es ein kleines Viertel mit uralten urigen Häusern, die wie an einer Schnur aufgereiht stehen, was dem Viertel den Namen „Schnoor“ gegeben hat. Bei uns ist es zu einem Ritual geworden, uns jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt ein getöpfertes Haus zu kaufen, das diesen original Schnoor-Häusern nachempfunden wurde. Wie in weiser Voraussicht haben wir letztes Jahr gleich zwei Häuschen erworben – als hätten wir gewusst, dass in diesem Jahr kein Weihnachtsmarkt stattfindet!

Ich habe diese Stände schon auf vielen Märkten gesehen und es gibt natürlich auch andere Motive, wie z.B. diese hübsche Kirche.

8. Der Weihnachtsbaum

Natürlich gehört für viele Menschen zu einer schönen Weihnachtszeit auch ein Baum dazu. Wir persönlich finden es schade, Jahr für Jahr einen Tannenbaum zu schlagen und nach den Feiertagen im Müll zu entsorgen, deshalb kaufen wir gern kleine Bäumchen, z.B. Zuckerhutfichten o.ä. im Topf, die wir schmücken und danach in den Garten stellen.

Die kleinen Weihnachtskugeln eignen sich übrigens auch prima, um daraus mit wenigen Handgriffen festlichen Ohrschmuck zu zaubern 🙂

9. Etwas Eiskunst

Nach all den wärmenden Dingen, die für ein wohliges Weihnachtsgefühl im Haus sorgen, haben wir am Schluss noch einen Dekotipp für draußen an klirrend kalten Tagen: Experimentiert doch einmal ein wenig mit gefrorenem Wasser und Fundstücken herum.

Wenn man am Abend einen Suppenteller oder eine flache Schale mit Wasser füllt und dort hinein z.B. Blüten oder Gräser legt, entstehen bei Minusgraden bis zum nächsten Morgen wunderschöne Eiskunstwerke.
Möchte man, dass sie etwas länger Bestand haben, sollte man sie im Schatten platzieren. Man kann sie auch aufhängen, wenn man ein Loch vorbereitet, indem man einen Strohhalm an der passenden Stelle mit einfriert.

10. Weihnachtliche Grußkarten

Das letzte DIY für heute sind selbst gemachte Grußkarten. Auch das ist eine Art Tradition. Seit einigen Jahren habe ich eine AG für Kreatives Schreiben in der Schule. Jedes Jahr im Herbst bringen alle Kinder eine besondere Weihnachtsdekoration von Zuhause mit und verfassen ein dazu passendes kurzes Weihnachtsgedicht. Anschließend wird das Objekt von den Kindern fotografiert und ich füge am PC Text und Bild zusammen. Die Karten lassen wir bei einem Online-Dienst drucken, dann verkaufen wir sie auf dem schulischen Weihnachtsbasar und spenden den Gewinn für einen guten Zweck.
Leider wurde wegen Corona die AG gestrichen und der Basar konnte natürlich auch nicht stattfinden. Darum zeige ich euch hier ein paar der Motive aus den letzten Jahren. Hübsch, nicht?


Und nun wünschen wir euch erholsame Festtage und alles Gute für das neue Jahr! Macht es euch schön und tut vielleicht noch etwas Gutes für diejenigen Menschen, die es in diesem Jahr besonders hart getroffen hat.
Für die meisten dürfte 2020 ein Jahr zum Vergessen gewesen sein. Bei uns sieht das anders aus, trotz aller Einschränkungen und Sorgen durch Corona überwiegt für uns das Glück, was endlich Einzug in unser Haus gehalten hat, denn im März wurde unsere kleine Tochter geboren. Nächstes Jahr gibt es dann vielleicht einen Beitrag über Weihnachten mit Kleinkind. 🙂
Wir wünschen euch, dass ihr am Ende dieses aufregenden Jahres zur Ruhe kommt und trotz aller Einschränkungen Dinge findet, die es auch für euch eine schöne Weihnachtszeit werden lassen!

Herzlich grüßen euch
Grit und Dennis

 

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